CrashKurs MV

CrashKurs MV

CrashKurs MV ist ein Präventionsangebot der Polizei, der Landesverkehrswacht und weiterer Partner. Ziel ist, die Zahl von schweren Verkehrsunfällen mit jungen Fahrerinnen und Fahrern nachhaltig zu verringern.

Veranstaltung für Jugendliche

Die ca. 1,5-stündige Veranstaltung richtet sich an Jugendliche in Beruflichen Schulen und der Sekundarstufe II in Gymnasien. Zur Vor- und Nachbereitung stehen den Lehrkräften thematisch aufbereitete Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Zwei Monate nach CrashKurs MV kann die Schule zur Nachhaltigkeit einen Projekttag „Jung+Sicher+Startklar“ buchen.

Inhaltlich folgt CrashKurs MV der Rettungskette bei einem Unfall und stellt Erfahrungsberichte von Betroffenen in den Mittelpunkt. Unfallfotos und Videos verdeutlichen realistisch und authentisch die Folgen von Verkehrsunfällen. Jeder Jugendliche erfährt hautnah, dass der verletzlich und sterblich ist.

Die Erfahrungen zeigen, dass die jugendlichen Teilnehmer noch Wochen später über den CrashKurs MV reden. Viele von ihnen sind bereit, ihr Verhalten im Straßenverkehr zu ändern.

Ausführliche Informationen finden Sie unter www.crashkurs-mv.de oder auf unserem Flyer zum Download.

Große Unerfahrenheit trifft ebenso große Risikobereitschaft

Gurt anlegen, kein Alkohol und keine Drogen bei der Fahrt, keine Handygespräche - diese lebensrettenden Sicherheitsregeln sollen die jungen Teilnehmer vom "Crash-Kurs MV" verinnerlichen. Und zwar mittels Schocktherapie. Die anderthalbstündige Veranstaltung sorgt für Gänsehaut - und für nachhaltige Ergebnisse.

Quelle: MV1

Die Kernveranstaltung

Einige der Schülerinnen und Schüler haben Tränen in den Augen. Betroffen sind sie alle. Und offensichtlich sehr nachdenklich. Am Ende zerplatzt ein riesiger Ballon mit den Post-it-Lebensträumen der bis zu 250 im Saal sitzenden jungen Leute. Doch jeder von ihnen weiß: Ich kann selbst etwas tun, um einen Verkehrsunfall zu vermeiden oder deren Folgen zu mindern.

Der rund 1,5-stündige CrashKurs MV folgt inhaltlich der Rettungskette bei einem Verkehrsunfall. Ein Polizist aus der Region erzählt, wie er an einer Unfallstelle schwerverletzte und tote Jugendliche vorfand und wie es zu dem Verkehrsunfall kam. Eine Rettungsassistentin schildert den vergeblichen Versuch, einen Schwerstverletzten zu reanimieren. Ein Notfallseelsorger beschreibt die Reaktionen der Angehörigen, die von lautem Schreien über Wut auf den Notarzt bis zur totalen Starre reichen. Eine betroffene Mutter berichtet über das mühsame Weiterleben nach dem Unfalltod des Sohnes.

Nach und nach erleben die Schülerinnen und Schüler bei der Veranstaltung mit den Akteuren auf der Bühne unterschiedliche, selbst erlebte Unfälle mit jungen Menschen – veranschaulicht durch Bildmaterial.

Die Botschaft an die Jugendlichen am Ende ist so einfach wie wirkungsvoll: Nur wenn wir uns im Straßenverkehr an die Regeln halten, schützen wir Leben – unser eigenes und das der anderen.

Anschließend stehen die Akteure den Jugendlichen für Gespräche zur Verfügung.

Der CrashKurs MV löst bei jungen Menschen individuell unterschiedlich stark ausgeprägte Emotionen aus. In wenigen Ausnahmen fühlen sich Jugendliche bei der Veranstaltung sehr stark emotional belastet. Sie dürfen jederzeit die Veranstaltung verlassen und werden von Pädagogen der Schule betreut. Junge Frauen und Männer, die einen eigenen traumatischen Unfall erlebt oder beobachtet haben, sollten am CrashKurs nicht teilnehmen.

Die Unterrichtsmodule - „Lebensträume“ und „Lebensträume II“

Um die emotionale Wirkung der Kernveranstaltung zu verstärken und das Erlebte zu festigen, werden die Klassenleiter gebeten, die Veranstaltung vor- und nachzubereiten. Dazu wird eine Mappe mit Anregungen für zwei Unterrichtsmodule a 20 Minuten angeboten. 

Das Lehrermedium - in der Anzahl der teilnehmenden Klassen - erhalten Schulen, die eine Veranstaltung CrashKurs MV planen. Die Mappe umfasst zwei unterschiedliche Arbeitsbögen (je 15 Stück) für Partnerarbeit der Schüler sowie eine Handreichung für die Lehrerin/ den Lehrer.

Die Vorbereitung: Lebensträume

Das Unterrichtsmodul soll eine Woche vor der Kernveranstaltung eingesetzt werden. 

Die Akteure auf dem Arbeitsblatt sind ein junges Pärchen: Maja und Paul. Die Schülerinnen und Schüler füllen in Partnerarbeit den Bogen aus: Welches Verhältnis hat Maja zu Paul? Welche Hobbys übt sie aus? Welche Musik hört Paul? Selbstverständlich müssen die Schülerinnen und Schüler dabei spekulieren: Aber machen wir uns nicht ständig ein Bild von Menschen, selbst wenn wir sie nur sehr oberflächlich kennen? Die Schülerinnen und Schüler diskutieren zu zweit und arbeiten so zwei Persönlichkeiten heraus im gleichen Alter wie sie selbst. 

Als letztes schreibt jeder seinen privaten „Lebenstraum“ auf ein „Post-it“. Diese werden bei der Kernveranstaltung „CrashKurs MV“ auf einen heliumgefüllten Ballon geklebt.

Die Nachbereitung: Lebensträume II

Nicht allzu lange nach der Kernveranstaltung wird das Arbeitsblatt „Lebensträume II“ eingesetzt. 

In einem fiktiven Zeitungsbericht erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass Paul einen Unfall verursachte, den er ohne Schaden überstanden hat, seine Freundin Maja aber seitdem an einen Rollstuhl gefesselt ist. 

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten nun unter dem Eindruck dieser Geschichte, was sich im tagtäglichen Leben und bei der Lebensplanung der beiden durch den Unfall verändert haben könnte.

Der Projekttag „Aktion Junge Fahrer“

Ungefähr zwei Monate nach der Kernveranstaltung „CrashKurs“ kann auf dem gesamten Schulgelände (Schulhof, den Fluren und in Klassenräumen) ein Projekttag „Aktion Junge Fahrer“ durchgeführt werden. Voraussetzung ist, dass die Schule einen Projekttag plant und die zuständige regionale Verkehrswacht dies aktiv unterstützt.

Die Polizei, Fahrlehrer, DEKRA, das Deutsche Rote Kreuz, die Verkehrswacht und weitere Partner informieren die Schülerinnen und Schüler am Projekttag über sicheres Verhalten als Fahrerin und Fahrer bzw. Mitfahrer im Auto. An verschiedenen Simulationsgeräten erleben die jungen Frauen und Männer die Wirkung des Sicherheitsgurtes oder die Folgen einer Fahrt unter Alkoholeinwirkung. Sie können die Auswirkungen von Ablenkung und Witterungseinflüssen auf den Bremsweg erproben oder ihre Fähigkeiten zur Ersthilfe bei einem Unfall vertiefen.

Ausführliche Informationen zum Projekttag finden Sie unter "Jung+Sicher+Startklar"

Wann kommt CrashKurs MV an die Schule?

CrashKurs MV wird an Beruflichen Schulen und Gymnasien mit Sekundarstufe II durchgeführt. Für die Schulen entstehen keine Kosten.

- Mindestteilnehmerzahl: 100
- Aula/ Turnhalle/ Saal/ Stadthalle für die geplante Teilnehmerzahl
- Vor- und Nachbereitung durch die Schule (Zeitaufwand: je 20 Minuten) 

Terminanfragen werden durch das Landeskriminalamt koordiniert und durch die Projektteams im Polizeipräsidium Rostock und Neubrandenburg umgesetzt. 

Kontakt

Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Dezernat Prävention
Telefon: 03866/646 130

crashkurs-mv@lka-mv.de

CrashKurs MV - Partner